Kleider machen Gamester (von Innen nach Aussen)

Yoshi-Shirt

Meine erste Erfahrung mit dem Medium Videospiele – Eine Zweispieler-Version von «Pong», eingebaut in eine Uralt-Glotze1980: Bereits im zarten Alter von drei Jahren zockte ich meist gegen meinen Bruder eine in den TV integrierte «Pong»-Variante (kl. Bild) und wünschte mir nach zahlreich gewonnenen Matches vergebens ein schwarzes Shirt mit weissem «Nummer I»-Stab.

Ab 1981 hatte mich die Leidenschaft für Telespiele dank Philips G7000 vollends erfasst. Games, vornehm auf stationären Konsolen und portablen «Game & Watch»-Handhelds, nahmen fortan eine grosse Rolle in meinem Leben ein.

«Supermampfer»«Das Weltraum-Monster» Nach aussen zeigen konnte ich meine Leidenschaft aber nicht. Denn es gab keine T-Shirts von Philips G7000 Toptiteln «Supermampfer» (Videopac 38, Bild links) und  «Das Weltraum-Monster» (Videopac 22, Bild rechts).

Also zockte ich morgens, besonders am Samstag ab 07.00 Uhr anstatt wie meine Kumpels das Kinderprogramm «Fun Factory» zu gucken, meist in Fussball-Shirts (GC, Brasilien) und abends in meiner zerfetzten Jeans-Jacke mit «Iron Maiden»-Aufnäher.

Mit der Zeit änderte sich nicht nur mein Musik-, sondern auch mein Modegeschmack. Statt in Röhrli-Jeans eroberte ich die «NES»-, «SNES»-, «Sega Mega Drive»- und «PC Engine»-Spiel-Universen in Baggy-Hosen und L.A.-Lakers-Mützen. Doch auch Ende der 80er Anfang der 90er waren Game-Klamotten in keiner Modelinie der hiesigen Fashion-Shops. Dabei hätte ich so gerne mit einem stylischen Ken-Shirt in einer der damals drei (!) Spielhallen in Aarau «Street Fighter II»-Boss M. Bison vermöbelt.

Wieso ich die T-Shirts nicht aus Japan aus einem Online-Shop importiert habe? Nun, zu der Zeit war das undenkbar! 1993 startete mit Mosaic der erste grafikfähige Webbrowser, der erste virtuelle Game-Shop war damals noch grobpixeliges Wunschdenken.

Zeitsprung ins neue Jahrtausend: Selbst in dieser neuen Zeitrechnung sind Zocker in Game-Klamotten keine Selbstverständlichkeit.

Gerne erinnere ich mich dabei an meine Zeit als Redakt(eu)or bei der MAN!AC (2003-2006, heutige M!-Games) zurück. In der Ausgabe 5/2005 schrieb ich den «Dressed to Play»-Extended-Artikel und stellte fest: «Während Ihr Punks, Rocker und Gangster schon meist aus der Ferne an der äusserlichen Erscheinung erkennt, muss man bei der Spezies Videospieler schon etwas genauer hinschauen […] die MAN!ACs […] bekennen Farbe. Gestählte Videospieler sind gefragter denn je und stilgerechte Klamotten das In-Produkt des Jahres.»

Doch der vorgestellte Shop «gameshirtz.de» musste schon bald die Online-Bude schliessen, es blieb dabei: Gamer und Gameklamotten, das ist eine diffizile Fashion-Angelegenheit.

In den letzten Jahren etablierte sich endlich der Game-Klamotten-Markt, selbst Nintendo-Schweiz (Waldmeier AG) denkt über den Vertrieb von Nintendo-Klamotten- und einem Plüschfiguren-Shop nach. Kleider-Nachschub erhalte ich an Game-Events und hauptsächlich Online. Aber bei meinem journalistischen Kurztrip nach Südafrika fand ich auch im Canal Walk, die drittgrösste Shopping-Mal Afrikas, T-Shirts mit «Pac-Man»- und «Super Mario Bros.»-Motiven.

In der BLICK-Sportredaktion bin ich zwar die modische Ausnahme, die «Mega Man»-, «Donkey Kong», «Zelda»- oder sonstige Gameshirts trägt, doch der redaktionsinterne Nerd-Faktor macht doch genau die Liebe zum Videospiel aus!

Ein besonders lieb gewonnenes Accessoire in meiner Gameklamotten-Kollektion ist das superbequemen NIKEiD.-Sneaker-Paar mit dem formvollendeten «Gamester»-Schriftzug (Bild unten).

Zum krönenden Modeschau-Schluss präsentiere ich Euch meinen heiligen Gameklamotten-Gral: Das von Mister Shigeru Miyamoto signierte Yoshi-Shirt (Bild unten, in ungebügeltem Zustand).

Mit diesem Unikat zeige ich der Welt besonders gerne «Kleider machen Gamester». Und in meinem Herzen hatten Videogames immer einen besonderen Platz, schliesslich waren sie meine erste Liebe. Somit ist für mich klar: Ich bleibe ein Leben lang ein «Gamester» und zwar von Innen nach Aussen!

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9 Comments

  1. Es gibt auch heute noch viel zu wenig Klamotten. Gerne würde ich mehr 3D-Shooter-Zeugs haben, wer Tipps hat, nur raus damit.

  2. Hier findest du T-Shirts aus der 8Bit Zeit, Amiga und Brotkasten:
    http://lemon.spreadshirt.co.uk/, 3D – Shooter findest hier leider auch nicht.

  3. Wer sucht, der findet schon einmal T-Shirts von 3D-Shootern, hier gibt’s z.Bsp. was von “Gears of War” => http://www.kingplayer.de/shop/themes/kategorie/index.php?kategorieid=82

  4. Coole Nike Schuhe 🙂 http://www.thinkgeek.com hat auch das eine oder andere Gamer-Shirt.

  5. Coole Sache! Jetzt habt Ihr Jungs langsam aber sicher was zum Tragen, wir Girls müssen als leidenschaftliche Gamerinnen aber meist ohne Spielklamotten auskommen. Da ist die Mode im Bezug auf Frauen so steinzeitlich, wie manche Spieleentwickler-Träume…

  6. Wow, toll, dass Du den besten GAme-Entwickler der Welt getroffen hast. War sicher eine super Erfahrung. Weiter so!

  7. Ich find Game-Klamotten super! Besser als irgendwelche anderen Marken-Klamotten. Aber leider ist das GAnze meist ziemlich teuer.

  8. Wo krieg ich dieses Yoshi-Shirt her? Super!

  9. sehr schön gschriibe!

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